Die Stiftung SAPA ist in Besitz eines grossen Fotobestandes, der die Produktionen des Stadttheaters Bern (heute Bühnen Bern) von 1934 bis 2003 dokumentiert. Zwischen 2020 und 2023 wurde dieser im Rahmen eines grossen Projektes ausgewertet und neu verpackt. Ausgewählte Fotografien wurden digitalisiert. Insgesamt wurden 50'000 Negative und 17'000 Papierabzüge aus über 1000 Produktionen bearbeitet.

Theaterfotografie direkt im Saal ist seit den 1920er Jahren möglich, als besonders lichtempfindliche Kameras hergestellt wurden, die trotz den eher spärlichen Lichtverhältnissen Aufnahmen vom Bühnengeschehen erlaubten. Dank dieser Fotografien können zum Beispiel die Veränderung der Ästhetik oder die Entwicklung von Inszenierungskonventionen in Schauspiel, Oper und Ballett nachvollzogen werden.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Aufnahmen aus dem Fotobestand des Stadttheaters Bern. Die chronologische Gliederung ermöglicht Vergleiche zwischen Bühnenbildern einer Mozartoper über mehrere Jahrzehnte. Märcheninszenierungen für unterschiedlichste Kindergenerationen werden wiederbelebt, und Tanzabende mit klassischem Spitzentanz stehen neben solchen mit modernen Bewegungsabläufen.

Im Gespräch mit Michael von Graffenried, einer der ehemaligen Bühnenfotografen, gewährt uns im Gespräch Einblicke in die Besonderheiten dieser speziellen Form der Fotografie, die allgegenwärtig ist und doch so selten im eigenen Scheinwerferlicht steht. Bei dieser Gelegenheit empfängt SAPA gleichzeitig den Espace MVG für einen langen Abend.

Im Anschluss an das Podiumsgespräch wird jeweils, unter kundiger Begleitung, ein Blick ins Archiv gewährt,
welches eine bunte Palette von Dokumenten wie alte Programmhefte, kunstvoll gestaltete Bühnenbildentwürfe
und weitere Trouvaillen aus früheren Zeiten beherbergt.