Kunsthalle Bern

Mit Basim Magdy (*1977, Assiut) geht die Filmreihe When Rain Clouds Gather in die vierte Runde. Am 27. Februar 2025 wird die Ausstellung mit einem Artist Talk zwischen dem Künstler und iLiana Fokianaki eröffnet. Danach ist eine Auswahl von Filmen vom 28. Februar bis zum 30. März 2025 in der Kunsthalle Bern zu sehen.

Basim Magdy betrachtet die Welt durch eine satirische Linse und kombiniert in seinen Arbeiten Elemente des Absurden mit surrealen Szenarien. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen in seinen Filmen, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen zu einer einzigen Realität, die oft vertraut, aber aus dem Gleichgewicht geraten wirkt. Mit Medien wie chemisch manipuliertem Filmmaterial, Fotografien, Sprayfarbe und Buntstiften schafft er Werke, die retro und futuristisch zugleich erscheinen. Seine Videos, geprägt von Fragmenten und Lücken, erzählen keine linearen Geschichten, sondern erzeugen Spannung durch geheimnisvolle Standbilder und poetische, mehrdeutige Titel. Magdys fiktive Vergangenheiten und dystopische Zukünfte hinterfragen die Gegenwart und laden dazu ein, die Grenze zwischen Realität und Fiktion neu zu denken.

When Rain Clouds Gather beleuchtet künstlerische Visionen möglicher Zukunftsszenarien, die sich mit sozialer und ökologischer Gerechtigkeit auseinandersetzen. Die vorgestellten Praktiken befassen sich mit den unterschiedlichen Vorstellungen und Reaktionen, die unser Verständnis von einer klimatisch gerechteren Zukunft prägen. Inspiriert vom gleichnamigen Roman von Bessie Head ist dieser eine Geschichte der Hoffnung inmitten der Verzweiflung, die uns dazu anregt, angesichts der erschütternden Realität der Klimakatastrophe mit Sorgfalt und Entschlossenheit über Zukunftsentwürfe nachzudenken.

Ein Rundgang durch die Kunsthalle Bern, der Geheimnisse aufdeckt, alte Spuren ausfindig macht und Orte aufsucht, die sonst nicht Teil eines regulären Rundgangs sind. Was passiert zurzeit in der Kunsthalle Bern? Welche Visionen werden mit der neuen Direktion verfolgt?

Der Workshop Fermenting (her-)Stories von Maya Minder ist Teil einer durchgehenden Installation, die punktuell aktiviert wird, um die Kunst der Fermentation und ihre kulturellen wie technologischen Dimensionen zu erkunden. Im Zentrum steht dabei eine "Montagelinie weiblicher Technologien" – eine Auseinandersetzung mit der Kunst des Fermentierens als Ausdruck von Gemeinschaft, Transformation und kulturellem Erbe. Fermentieren ist ein jahrtausendealtes Wissen, das seit Beginn der menschlichen Zivilisation die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Mikroben feiert. Es bereichert unsere Nahrung nicht nur kulinarisch, sondern auch symbolisch und kulturell. Wer fermentiert, ermächtigt sich, dieses Wissen zurückzuholen und neu zu interpretieren.

Die Künstlerin Maya Minder beschreibt ihren Ansatz mit den Worten: „Cooking thus transforms us.“ Kochen dient ihr als Metapher für die menschliche Fähigkeit, rohe Natur in gekochte Kultur zu verwandeln. Sie verknüpft diese Sichtweise mit der Idee einer symbiotischen Koexistenz von Pflanzen, Tieren und Menschen und erschafft eine Bühne für die Verflechtung von menschlichen Bedürfnissen und der beseelten Welt der Natur. Ihre Arbeit ist inspiriert von der Biohacker-, Maker- und Thirdspace-Bewegung, die sie in einen Kontext von Graswurzelideen, sicheren Räumen und Citizen Science einbettet. Das Ziel: kollektives Erzählen durch Essen und Kochen.

Die Kunsthalle Bern befindet sich bis zu ihrem Relaunch im Frühling 2025 in der Fermentationsphase. Fermentation entsteht dann, wenn Moleküle aufgebrochen werden: Wir wollen dekonstruieren und neu zusammensetzen. Die Kunsthalle Bern strebt danach, eine Institution zu werden, die nicht nur zugänglich ist, sondern Platz macht für kollektive und sorgende Räume, in denen neue Ideen entstehen können. Die den Abend begleitende Thematik wird in der Fermenting Kunsthalle Bar widergespiegelt.

In diesem Jahr öffnet die Kunsthalle Bar auch in der kälteren Jahreszeit die Türen für Besucher:innen – exklusiv für die Museumsnacht!

Das Gastro-Inklusionsprojekt von Blindspot offeriert auf dem Vorplatz frische, biologische und saisonale Verpflegung. Mit ihrem Oldtimer-Foodtruck verwöhnen sie die Besuchenden der Museumsnacht mit schmackhaftem Street-Food.